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Megaptera  "The Curse of the Scarecrow",

 CD, Relapse Records 

Man stelle sich vor, man schlendere an einem Sonntag Nachmittag im August über eine prachtvolle Sommerwiese. Die Blumen blühen, die Vögel singen und nicht allzu weit entfernt von einem sitzt ein kleiner Hoppelhase. Das Leben könnte nicht schöner sein... wäre da nicht dieses immer näher kommende dumpfe Grollen. 
Plötzlich ist kein Vogellaut mehr zu vernehmen, die Blumen scheinen in Sekunden verwelkt zu sein und der Hoppelhase liegt ausgeweidet und zerstückelt in einer Schlammgrube. Das Letzte, das man mitbekommt ist ein harter Schlag auf den Hinterkopf gefolgt von derben Beschimpfungen. Wieder zu Bewusstsein gekommen, erkennt man, dass man sich in einem kalten, nassen und dreckigen Verließ befindet. Der Körper hängt scheinbar leblos von der Decke, man hat Schmerzen, man friert. Irgendwo hört man Kettengerassel und das Zufallen von Stahltüren. Eine Frau winselt um Gnade und stößt solange Schmerzensschreie aus, bis sie ihren letzten Atemzug ausgehaucht hat. Überall liegen Knochen und Schädel; Ratten machen sich an den auf dem Boden schleifenden Beinen zu schaffen und irgendwo weit über einem hört man statisch wirkende Mönchschoräle. So oder so ähnlich muss es im Reich von Megaptera aussehen. Die Musik ist die perfekte Vertonung von Angst, Dunkelheit, Hoffnungslosigkeit und Tod. Dies ist Deathindustrial in seiner beeindruckendsten Form. Also nichts wie hin zur Sommerwiese!!

 

Sw.El