Die Anfahrt
Doberlug-Kirchhain liegt am Kreuzungspunkt der
Bahnlinien Berlin-Dresden und
Leipzig-Cottbus-Frankfurt/O. und ist mit der Bahn entsprechend gut zu erreichen
(40 min. von Cottbus, je 50 min. von Berlin-Schönefeld oder Dresden, 70 min. von
Leipzig).
Mit dem Auto erreicht man den Ort am besten über die A13, Berlin-Dresden,
von Norden kommend empfiehlt sich die Abfahrt Luckau und die Fahrt über
die B 87 und dann B 96, in Sonnewalde auf die Landstraße nach Schönwalde
abbiegen. Bei Anfahrt von Süden verlassen Sie die Autobahn an der Ausfahrt
Großräschen und folgen der B 96 bis Finsterwalde, von dort über die
Landstraße nach Doberlug.
Von Westen kommen Sie über die B 101 oder B 183 nach Bad Liebenwerda und
folgen der Landstraße über Schönborn nach Doberlug.
Das Schloss und seine Geschichte
1541 |
Besetzung des Klosters Dobrilugk durch Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Säkularisierung des Klosterbesitzes |
1551 |
Heinrich von Gersdorf übernimmt die Pfandherrschaft, er beginnt den Umbau des Abstruses zum Westflügel einer Vierflügelanlage, jedoch noch nicht in den heute bekannten Ausmaßen |
1623 |
Kurfürst Johann Georg von Sachsen kauft die Herrschaft von Dobrilugk für 300.000 Taler von den Gebr. Promnitz; das Schloß soll zum Jagdschloß umgebaut werden |
1625 |
Beginn umfangreicher Baumaßnahmen am Schloß |
1628 |
Beginn des Komplettneubaus des Südflügels, unterbrochen durch die Wirren des Krieges |
1636 |
durch den Frieden zu Prag tritt der Kaiser die gesamte Lausitz an Johann Georg I. ab |
1642 |
Kloster- und Schloßkirche werden von schwedischen Truppen niedergebrannt |
1648 |
Ende des Dreißigjährigen Krieges durch den westfälischen Frieden |
1657 |
Nach dem Tod Johann Georgs erhielt der jüngere Sohn Christian durch Erbteilung die Seitenlinie Sachsen - Merseburg und damit auch die Herrschaft Dobrilugk, die Erbhuldigung erfolgte im Schloß, Anbringung des Wappens derer von Merseburg am Schloßtor, Bau des Schloßturmes |
1661 |
Christian I. weist den Bau der Stadt Dobrilugk an |
1666 |
Fertigstellung des Gästehauses des Schlosses " Rautenstock " |
1676 |
Fertigstellung des Schlosses in seiner heutigen äußeren Gestalt durch Herzog Christian I. als eines der letzten größeren sächsischen Schloßbauten der Renaissance mit frühbarockem Einfluß |
1682 |
wegen der in Merseburg wütenden Pest wird Schloß Dobrilugk für ein Jahr Residenz Christians I. |
1691 |
Tod Christian I., bis zu seinem Ableben weilt er oft zur Jagd in dieser wildreichen Gegend |
1738 |
Tod Moritz Wilhelms von Merseburg und damit Aussterben der Merseburger Nebenlinie, Schloß Dobrilugk und die Lausitz fallen an Kursachsen zurück, das Schloß wird Witwensitz der Herzoginnen von Merseburg |
1743- 1748 |
Der König von Sachsen August III. und Graf Brühl halten sich mehrmals zur Auerhahnbalz in Dobrilugk auf und residieren in dieser Zeit im Schloß. In dieser Zeit sollen wertvolle Kunstgegenstände wie Bilder, Tafelsilber, Möbel usw. den Besitzer gewechselt haben |
1758 |
Im September weilt Friedrich der Große im Schloß, angetan von dessen herrlicher Lage äußert er, im Schloß würde er gern ein " philosophisches Leben " mit 6 Freunden führen. |
1773 |
Nach nur 100-jähriger herzöglicher Nutzung werden verschiedene Räume des Schlosses zu Wohnzwecken für Beamte und Bedienstete des Amtes Dobrilugk hergerichtet. |
1790 |
bis zu diesem Jahr diente das Schloß noch mehrmals dem Herzog von Kurland als Jagdschloß |
1813 |
Im Mai durchziehen franz. Truppen das Gebiet Napoleon besichtigt Schloß und Stadt Dobrilugk. Er erwägt, bei einem Waffenstillstand die Stadt zu befestigen, aber das Land ist ihm zu sumpfig. |
1815 |
Im Ergebnis des Wiener Kongresses wird die Niederlausitz preußisch. Das Schloß kommt in königlich preußischen Besitz und wird Verwaltungssitz für Gerichts-, Forst-, Steuer- und später noch Zollamt |
1857 |
Ab diesem Jahr wurden große Teile des Schlosses als Diensträume des Gefängnisses genutzt. Umbau des Erdgeschosses im Ostflügel zu Gefängniszellen. |
1906 - 1925 |
erste denkmalpflegerische Maßnahmen |
1929 |
Bei Arbeiten in den Amtsgerichtsräumen werden an der Decke unter dem Putz Malereien aus dem 16.Jh. entdeckt |
1945 |
Das Schloß wird bis 1950 von sowj. Truppen besetzt. |
1950 |
Nach Abzug der sowj. Truppen dient es der Kasernierten Volkspolizei und der NVA als Kaserne. |
1980 |
Unter Leitung des Denkmalschutzes Dresden erfolgen im Objekt Restaurierungsarbeiten |
1988 |
Im Mai wird das Schloß von der NVA freigezogen. |
1990 |
Das Schloß geht in den Besitz des Bundesvermögensamtes über. |
1994 |
Im November wird das Schloß nach erfolgloser Suche nach einem geeigneten Investor der Stadt Doberlug-Kirchhain unentgeltlich übertragen. |
1995 |
Anfang des Jahres konstituiert sich ein Schloßbeirat, der sich der Vorbereitung der Revitalisierung des Schlosses zum Ziel setzt. |
1996 |
Die Erstellung eines Raumbuches bezüglich der bauhistorischen Entwicklung und der Bewertung des heutigen Zustandes des Schlosses wird im Juli dem Schloßbeirat vorgestellt und im August der Stadtverwaltung übergeben. |
1997 |
Der Schloßbeirat initiiert die Gründung eines Fördervereins für das Schloß Doberlug. Im Herbst kommt es zu einer konstituierenden Sitzung. |
1998 |
Abschluß der Abrißarbeiten aller Fremdgebäude auf dem ehemaligen Schloßgelände, der Neupflasterung des Innenhofes mit der Installation einer Beleuchtungsanlage. Beginn der Arbeiten zum aufräumen und der Sanierung des Schloßgrabens |
Anmerkung: 1937 wurde die wendische Bezeichnung von Dobrilugk eingedeutscht zu Doberlug.