FORSETI und SONNE HAGAL in Kopenhagen und Leipzig- Ein kleiner Rückblick

 

Zwei Wochenenden hintereinander. Zwei FORSETI und SONNE HAGAL- Konzerte. Da es den Wenigsten jedoch möglich war oder in Anbetracht des WGT nicht lohnend erschien, nach Kopenhagen zu reisen, auch über dieses Konzert einen kleinen Bericht. Schon allein der Umstand, dort von den Mannen von Bragagild und Kim Larsen von :OF THE WAND AND THE MOON: in aller Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit aufgenommen worden zu sein und all die kleinen recht abenteuerlichen Begleiterscheinungen dieses Wochenendes, machen es erwähnenswert. Der Club LAB, in dem SONNE HAGAL, :OTWATM: und FORSETI spielen sollten erwies sich zur Überraschung der aus Deutschland angereisten Künstler als recht klein. Nach der Ausstaffierung der Bühne mit viel Laub wurde es am Abend in der vom schwarzen Publikum gut gefüllten Lokation regelrecht heimelich und die Atmosphäre nahezu intim. Als SONNE HAGAL die Bühne betraten, von welcher man im Vorfeld aus das Umfeld mit Weihrauch durchtränkte , wurde es augenblicklich still im Raum und wer die Möglichkeit hatte, suchte sich eine Sitzgelegenheit, notfalls auf dem Boden. Ein dermaßen aufmerksames und diszipliniertes Publikum ist mir noch nirgends begegnet. Abgesehen von einer kleinen Störung des Drum- Computers und dem Versagen des Effektgerätes, brachten SONNE HAGAL ein grandioses Konzert und präsentierten neben den Klassikern wie „Odin“ vorrangig neues Material ihrer zu Pfingsten veröffentlichten „Helfahrt“.  Dann kamen die Kopenhagener Gastgeber :OTWATM: an die Reihe. Deren Musik war zwar wie immer schön, da aber derzeit noch im Studio getüfftelt wird, konnten dem Publikum nur Stücke der zwei vorangegangenen Alben geboten werden. Letzten Endes standen dann FORSETI auf der Bühne und wussten mit Liedern der „Jenzig“ und auch der neuen „Windzeit“ zu begeistern. Aus Zeitgründen musste das Programm zwar gekürzt werden, tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Von der zwölfstündigen Heimfahrt im Anschluss am Konzert soll an dieser Stelle kaum noch die Rede sein. Das Wochenende in Kopenhagen ist eine kleine Besonderheit für sich und steht in keinem vergleichbaren Verhältnis zum WGT eine Woche später.Am Samstag Abend hatten sich einige namhafte musikalische Vertreter aus dem weitläufigen Bereich des Neofolk im Haus Leipzig eingefunden. Gleich am Anfang Darkwood mit einem Kommentar zu Zeitungsberichten, die ihn mit Antisemitismus und Rassismus in Verbindung brachten, ein Schatten, der über dem gesamten Wochenende lag, was auch die gewaltsamen Ausschreitungen gegenüber Konzertbesuchern bezeugen. Live wusste sich Henryk Vogel diesmal mit Verstärkung durch Violine und Bass zu präsentieren. Im Anschluss daran traten wieder SONNE HAGAL auf die Bühne und das in Kopenhagen Geprobte konnte nun einem breiteren Publikum vorgestellt werden. Diesmal klappte alles, der Saal war sichtlich mitgerissen von den treibenden Liedern. Auch ARGINE, wenn auch nur in einer um vier Personen geschmälerten Besatzung konnten durch das ihnen zugehörige italienische Temperament begeistern, vor allem der Violinist. Ich fragte mich die ganze Zeit über, wie genial ein ARGINE- Konzert in kompletter Besatzung sein muss. Alles darauffolgende wurde dann jedoch flacher. ROMOWE RIKOITO sind zwar sehr angenehm, passten jedoch keineswegs in das unruhige Haus Leipzig, viel eher in eine kleine bestuhlte Örtlichkeit, die etwas mehr Aufmerksamkeitsansprüche erfüllt. Schade für die Musiker. Das Publikum zog es in Scharen nach draußen, der ungewohnt ruhigen Klänge, die in jene Mainacht nicht zu passen schienen, fliehend. Dass ARCANA nicht wirklich in das Konzept des Abends passten, war mir zwar schon im Vorfeld bewusst, dennoch erwartete ich das Dargestellte gespannt. Mein Fehler, denn um so enttäuschtender war letzten Endes eine langweilige Präsentation, die zum Großteil von ihren Playback- Einlagen lebte. Konzert vom Band, was gibt es wohl Spannenderes.Der eigentliche Glanzpunkt vom Treffen war dann der Auftritt von ALEX FERGUSION & ROSE MCDOWELL und FORSETI in der Krypta des Völkerschlachtdenkmals. Dieser Ort strahlt eine besondere ehrfurchtsvolle Atmosphäre aus, die sich auf den gesamten Abend übertrug. Nachdem das lange vor dem ehrwürdigen Gestein wartende Publikum, das etwa 900 Personen umfasste, endlich eingelassen wurde, begannen auch gleich ALEX & ROSIE, anfangs eher verhalten, dann stimmungsvoller. Wer die CD „The Essence“ mit ihrem SIMON & GARFUNKEL- lastigem Charakter schätzen und lieben gelernt hat, den wird auch das Konzert in etwas ruhigerer Version gefallen haben. Dann wurde es Zeit für FORSETI. Im Gegensatz zum Konzert in Kopenhagen nun auch noch mit Unterstützung eines Cellisten. Das erste Lied „Am Abend“ raunte nur so dahin und verzauberte das Publikum sichtlich. Das Gesamtkonzept erwies sich als recht ruhig und die erhabene Akustik ausnutzend. Jedes Lied verklang bis in die Empore und Kuppel hinein und erst als der letzte Ton verklang, begann das Publikum sich aus seiner Verzauberung zu lösen. Als Zugabe wurden dann noch die Lieder „Windzeit“ und „Erde“ vorgetragen und das Konzert zu einem Abschluss gebracht. Alles in allem ein gelungenes Wochenende, gäbe es da nicht jene bedenkliche Zwischenfälle, die mal wieder die Stimmung hochkochen lassen. „Windzeit bricht herein in die Welt....“

 

Cato Beek

"Hinterhofprobe in Kopenhagen"

 

"Forseti in Kopenhagen"

 

"O.T.W.A.T.M. in Kopenhagen"

 

"Sonne Hagal in Kopenhagen"

 

"Foseti in Leipzig "

 

"Forseti in Leipzig "

 

"Forseti in Leipzig"