Backworld „Of Silver Sleep“,
World Serpent Distribution, CD
Dass der neue Streich von Backworld etwas poppiger als die Vorgänger sein würde, war mir bereits bewusst, als diese im April jenen Jahres in London im Vorprogramm zu Current Ninety three auf der Bühne standen. Mein Begleiter merkte an, Joseph Budenholzer erinnere ihn an einen Vertreter der Hamburger Schule und in der Tat muteten Tocotronic- Brille und Kleidung auf nicht unsympathische Art danach an. Als ich die Cd dann in den Händen hielt, wurde diese Erwartung auch bestätigt.Wer auf „Of Silver Sleep“ die süß- melancholische Atmosphäre der vorangegangenen Alben erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein, denn diese blinzelt nur hin und wieder mal kurz auf. Im Großen und Ganzen ist die Stimmung eher von sehr beschwingter und lebensbejahender Natur, dennoch verträumt und verklärt und irgendwie genau richtig, wenn man bei diesem sonnigen Wetter einen musikalischen Begleiter sucht. Gegen den Vorwurf der Enttäuschten, Backworld seien zu glatt und zugänglich geworden, lässt sich nur anmerken: Lieder wie „A place in heaven“ , „The Tide“, „Little red stars“ oder „Hands of ash“ sind mittlerweile schon zu einem festen Bestandteil meines Seelenlebens geworden und für mich nur ein weiterer Schritt Backworlds, denn deren ganz besonderer Charme ist immer noch unverkennbar. Wäre es nicht sehr viel mehr langweiliger und enttäuschender, zu wissen, wie ein neues Album werden wird?!
Cato Beek